Wenn die Regenwürmer saufen Boa-lie
Tierisches zur Nacht
Der Mensch und das Tier: Das ist eine unendliche Geschichte um Liebe und Hass, Mitleid und Missbrauch, Fressen und Gefressen werden, Angst und Freude, Zärtlichkeit und Gier. Kein Wunder, dass in der Literatur unsere Planetenmitbewohner zu den beliebtesten Motiven gehören, weisen sie doch immer wieder überraschende Parallelen zur menschlichen Natur auf. Und wenn der Mensch in der Beschäftigung mit seinesgleichen nicht weiter kommt, sucht er eben Rat bei den anderen, den Unzivilisierten. Sie erregen und bewegen die Phantasie von Künstlern aller Genres und unzählige Geschichten, Gedichte und Lieder belegen ein unstillbares Interesse an Katz und Maus, Fisch und Fleisch, Kriechern, Säugern, Brütern und Fliegern. Manchmal werden sie als Ersatz für Menschen zweckentfremdet, wenn einen der Umgang mit seinesgleichen zu kompliziert wird, manchmal auch gerne zum Aggressionsabbau missbraucht oder zur Befriedigung archaischer Instinkte benutzt. Doch dieses Spiel geht nicht immer auf: Auch wenn wir gerne friedlich mit Schäfchenzählen einschlafen, kann es durchaus passieren, dass uns animalische Alpträume aus dem Schlaf reißen. Am ersten Sonnabend-Abend der neuen Spielzeit werden weder Eulen nach Athen getragen noch ernsthaft widerlegt, dass bei Nacht alle Katzen grau sind. Vielmehr sorgt eine Auswahl von Texten und Lieder verschiedener Autoren, darunter Fjodor Dostojewski, Edgar Allan Poe, Heinrich Heine, François Villon, Franz Kafka, Bertolt Brecht, Wolf Biermann, Ernst Jandl, Joachim Ringelnatz, Heinz Erhardt und anderen für eine unterhaltsame und vergnügliche Annäherung an ein tierisch großes Thema. Übrigens: Kaufen muss man die Katze im Sack nicht – der Eintritt ist frei!
Am 7. Oktober im Schauspielhaus, Podium I
Künstlerische Leitung: Reiner Müller
Mit Ute Seraina Schramm, Benedikt Voellmy, Katharina Vana, Roman Hemetsberger